Dienstag, 4. Dezember 2012


Das Körpergedächtnis der Stadt

Unser Körpergedächtnis versetzt uns in die Lage, auch im Dunkeln den Lichtschalter in unserer Wohnung zu finden. Es sorgt dafür, dass wir uns beim ersten Schritt auf eine Rolltreppe nicht erschrecken, aber das Gefühl haben, uns gleite der Boden unter den Füßen weg, wenn die vermeintlich fahrende Treppe ausser Betrieb ist.
Wie sieht es mit dem Körpergedächtnis der Stadt aus? Hat die Stadt überhaupt so etwas wie einen Körper und ein dazu gehöriges Gedächtnis? Wo wird dies sichtbar? Welche Auswirkungen hat es auf uns als Bewohner der Stadt?
Zunächst wäre die Frage zu klären, was die Stadt ist. Im Folgenden werde ich mit einer Definition arbeiten, die Stadt als Symbiose aus gebauter Umwelt, beweglichen Objekten und dem Kollektiv der Bewohner versteht.
Wenn wir davon ausgehen, dass die Stadt ein Körpergedächtnis hat, sich also intuitiv an gewisse Bewegungsmuster erinnert, sie reproduziert und bei Nicht-Eintreten der erwarteten Reaktion ein alternatives Muster erarbeiten muss, stellt sich die Frage, in welchen Bereichen dies wie sichtbar wird. Dabei können nicht nur augenscheinliche Phänomene wie beispielsweise der Verkehr betrachtet werden, sondern auch gewisse Rhytmen, zum Beispiel das Erleuchten der Stadt durch Elektrizität oder die Problematik der Erneuerung eines Gebietes, aber auch die Grenzen und Übergänge der Stadtteile, welche als Narben nach dem Auseinanderbrechen oder Zusammenwachsen der Stadt verstanden werden können.


Stenschanze / Eimsbüttel


Grindel / Sternschanze



Minzgeschmack - Dein Stadtteil braucht dich

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen