Montag, 3. Dezember 2012


Das Körpergedächtnis der Stadt zeigt sich am deutlichsten, wenn ein vorhandenes Bewegungsmuster sich plötzlich als unbrauchbar erweist, beispielsweise wenn eine Brücke einstürzt, der öffentliche Nahverkehr auf Grund von Streiks zusammenbricht oder Bauarbeiten eine Straße ohne direkte Ausweichmöglichkeit blockieren.
Nicht nur das Individuum muss sich in einer solchen Situation neu orientieren und eine Alternative zum nicht-verwendbaren Weg finden, sondern der kollektive Anteil des komplexen Gebildes Stadt, welcher davon betroffen ist. Das beinhaltet nicht nur die Lebewesen, sondern auch die Architektur, die plötzlich neuen Belastungen ausgestezt ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist eine vormals wenig befahrene Straße, die auf Grund von Bauarbeiten an anderen Straßen plötzlich zur Ausweichfahrbahn und damit viel genutzt wird.
Genauso wie bei der Blockade einer Straße bedeuten aber auch neue Straßen oder Straßen, die plötzlich zu Verbindungsstraßen werden, die Notwendigkeit der Adaption eines neuen Bewegungsmusters für die Stadt. Beobachten lässt sich dies momentan im Oberhafenquartier, welches den neu geschaffenen Stadtteil HafenCity mit Hammerbrook verbindet und durch die Bauarbeiten an den Arkaden hinter den Deichtorhallen noch verstärkt wird. Verwirklicht sich die Vision des Projekts werden die Arkaden Anlaufstelle für ein vielseitiges Publikum sein und die wenig befahrene Straße östlich der Deichtorhallen vermehrt vor allem durch Fußgänger genutzt werden.

Oberhafenquartier: HafenCity / Deichtorhallen / Fruchthof / Hammerbrook



Minzgeschmack - Dein Stadtteil braucht dich

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