Das Körpergedächtnis der Stadt zeigt
sich am deutlichsten, wenn ein vorhandenes Bewegungsmuster sich
plötzlich als unbrauchbar erweist, beispielsweise wenn eine Brücke
einstürzt, der öffentliche Nahverkehr auf Grund von Streiks
zusammenbricht oder Bauarbeiten eine Straße ohne direkte
Ausweichmöglichkeit blockieren.
Nicht nur das Individuum muss sich in
einer solchen Situation neu orientieren und eine Alternative zum
nicht-verwendbaren Weg finden, sondern der kollektive Anteil des
komplexen Gebildes Stadt, welcher davon betroffen ist. Das beinhaltet
nicht nur die Lebewesen, sondern auch die Architektur, die plötzlich
neuen Belastungen ausgestezt ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist
eine vormals wenig befahrene Straße, die auf Grund von Bauarbeiten
an anderen Straßen plötzlich zur Ausweichfahrbahn und damit viel
genutzt wird.
Genauso wie bei der Blockade einer
Straße bedeuten aber auch neue Straßen oder Straßen, die plötzlich
zu Verbindungsstraßen werden, die Notwendigkeit der Adaption eines
neuen Bewegungsmusters für die Stadt. Beobachten lässt sich dies
momentan im Oberhafenquartier, welches den neu geschaffenen Stadtteil
HafenCity mit Hammerbrook verbindet und durch die Bauarbeiten an den
Arkaden hinter den Deichtorhallen noch verstärkt wird. Verwirklicht
sich die Vision des Projekts werden die Arkaden Anlaufstelle für ein
vielseitiges Publikum sein und die wenig befahrene Straße östlich
der Deichtorhallen vermehrt vor allem durch Fußgänger genutzt
werden.
Oberhafenquartier: HafenCity / Deichtorhallen / Fruchthof / Hammerbrook
Minzgeschmack - Dein Stadtteil braucht dich
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