Freitag, 28. Dezember 2012

Lesenswert! Im Online-Shop des Archiv der Jugendkulturen bekommt man authentische Bücher und E-Books über Jugendkultur, Mediennutzung und wissenschaftliche Forschung. In der Berliner Präsenzbibliothek kann man kostenlos in den Werken stöbern. Seit 1998 hat sich der e.V. zur Aufgabe gemacht, als kulturelles Gedächtnis der Gesellschaft zu fungieren und Toleranz und Forschung im jugendkulturellen Bereich zu initiieren.


Mit Werken zu subkulturellen Strömungen, die von verschiedenen Musikrichtungen wie Punk und HipHop, über die Hausbesetzerszene oder StreetArt und Flyerkultur bis hin zu herkunftsbezogenen Themen wie Jugend in Neukölln reichen ist der Verlag breit aufgestellt und bietet eine äußerst interessante Themenwahl.

Mein persönlicher Favorit: Der von Kathrin Klitzke und Christian Schmidt herausgegebene Sammelband "Street Art - Legenden zur Straße" mit tollen, teils theoretisch orientierten, teils auf praktischen Erfahrungen basierenden Beiträgen.



Momentan findet im Archiv der Jugendkulturen ein Umzug auf Facebook statt: Wer durch Liken der neuen Facebook-Seite "mithilft" und an der Veranstaltung teilnimmt, hat noch bis zum 01.01.2013 täglich die Chance ein Buch nach Wahl aus dem Katalog des Archivs der Jugendkulturen zu gewinnen!



Minzgeschmack - Neues und Interessantes aus dem Kulturbetrieb

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Sehenswert! Noch bis zum 06.01.2013 könnt ihr euch um Bucerius Kunst Forum die tolle Ausstellung "Matta. Fiktionen" ansehen!
Der 1911 in Chile geborene Surrealist Roberto Matta überzeugt durch leuchtende Farben und irritierende Kompositionen. Als Bildhauer ausgebildet beschäftigte er sich in seinen Werken neben den Erscheinungen der Natur hauptsächlich mit der sinnlichen und emotionalen Wahrnehmung von Räumen.




Das Bucerius Kunst Forum befindet sich am Rathausmarkt 2 und ist täglich von 11 bis 19 Uhr, donnerstags sogar bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 8 Euro, montags und für Studenten nur 5 Euro.



Minzgeschmack - Neues und Interessantes aus dem Kulturbetrieb

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Das Team von LUUPS - Liebe deine Stadt hat es sich zur Aufgabe gemacht, euch die tollsten Ecken eurer Stadt näher zu bringen. Und zwar mit einem Gutscheinbuch, mit dem ihr zu zweit nur die Hälfte zahlt. Das geht z.B. im Molotow, im Haus 73, im Abaton, in der Kopiba und im Lichthof Theater.
Zusätzlich findet ihr auf jeder zweiten Seite das Werk eines lokalen Künstlers.



Folgendermaßen spart ihr in den unterschiedlichen Bereichen:
Essen: Das zweite Gericht ist gratis
Trinken: Bis zu 20 Euro zum halben Preis
Freizeit / Kultur: Die zweite Karte ist gratis

Und das beste: Bis zum 24.12.2012 verlost LUUPS jeden Tag ein Gutscheinbuch nach Wahl. Also schnell bei Facebook gefällt mir klicken, an den täglichen Gewinnspielen teilnehmen und Daumen drücken!




Minzgeschmack - Neues und Interessantes aus dem Kulturbetrieb

Dienstag, 4. Dezember 2012


Das Körpergedächtnis der Stadt

Unser Körpergedächtnis versetzt uns in die Lage, auch im Dunkeln den Lichtschalter in unserer Wohnung zu finden. Es sorgt dafür, dass wir uns beim ersten Schritt auf eine Rolltreppe nicht erschrecken, aber das Gefühl haben, uns gleite der Boden unter den Füßen weg, wenn die vermeintlich fahrende Treppe ausser Betrieb ist.
Wie sieht es mit dem Körpergedächtnis der Stadt aus? Hat die Stadt überhaupt so etwas wie einen Körper und ein dazu gehöriges Gedächtnis? Wo wird dies sichtbar? Welche Auswirkungen hat es auf uns als Bewohner der Stadt?
Zunächst wäre die Frage zu klären, was die Stadt ist. Im Folgenden werde ich mit einer Definition arbeiten, die Stadt als Symbiose aus gebauter Umwelt, beweglichen Objekten und dem Kollektiv der Bewohner versteht.
Wenn wir davon ausgehen, dass die Stadt ein Körpergedächtnis hat, sich also intuitiv an gewisse Bewegungsmuster erinnert, sie reproduziert und bei Nicht-Eintreten der erwarteten Reaktion ein alternatives Muster erarbeiten muss, stellt sich die Frage, in welchen Bereichen dies wie sichtbar wird. Dabei können nicht nur augenscheinliche Phänomene wie beispielsweise der Verkehr betrachtet werden, sondern auch gewisse Rhytmen, zum Beispiel das Erleuchten der Stadt durch Elektrizität oder die Problematik der Erneuerung eines Gebietes, aber auch die Grenzen und Übergänge der Stadtteile, welche als Narben nach dem Auseinanderbrechen oder Zusammenwachsen der Stadt verstanden werden können.


Stenschanze / Eimsbüttel


Grindel / Sternschanze



Minzgeschmack - Dein Stadtteil braucht dich

Montag, 3. Dezember 2012


Das Körpergedächtnis der Stadt zeigt sich am deutlichsten, wenn ein vorhandenes Bewegungsmuster sich plötzlich als unbrauchbar erweist, beispielsweise wenn eine Brücke einstürzt, der öffentliche Nahverkehr auf Grund von Streiks zusammenbricht oder Bauarbeiten eine Straße ohne direkte Ausweichmöglichkeit blockieren.
Nicht nur das Individuum muss sich in einer solchen Situation neu orientieren und eine Alternative zum nicht-verwendbaren Weg finden, sondern der kollektive Anteil des komplexen Gebildes Stadt, welcher davon betroffen ist. Das beinhaltet nicht nur die Lebewesen, sondern auch die Architektur, die plötzlich neuen Belastungen ausgestezt ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist eine vormals wenig befahrene Straße, die auf Grund von Bauarbeiten an anderen Straßen plötzlich zur Ausweichfahrbahn und damit viel genutzt wird.
Genauso wie bei der Blockade einer Straße bedeuten aber auch neue Straßen oder Straßen, die plötzlich zu Verbindungsstraßen werden, die Notwendigkeit der Adaption eines neuen Bewegungsmusters für die Stadt. Beobachten lässt sich dies momentan im Oberhafenquartier, welches den neu geschaffenen Stadtteil HafenCity mit Hammerbrook verbindet und durch die Bauarbeiten an den Arkaden hinter den Deichtorhallen noch verstärkt wird. Verwirklicht sich die Vision des Projekts werden die Arkaden Anlaufstelle für ein vielseitiges Publikum sein und die wenig befahrene Straße östlich der Deichtorhallen vermehrt vor allem durch Fußgänger genutzt werden.

Oberhafenquartier: HafenCity / Deichtorhallen / Fruchthof / Hammerbrook



Minzgeschmack - Dein Stadtteil braucht dich

Sonntag, 2. Dezember 2012


Die Narben der Stadt -
sind Orte, an denen Stadtgrenzen verschoben, Stadtteile angewachsen, Bebauungen verschwunden sind.

Benachbarte Stadtteile fühlen sich für den Besucher oft komplett unterschiedlich an. Ein gutes Beispiel hierfür sind der Szene-Stadtteil Eimsbüttel und das benachbarte Stellingen. Jeder, der schon einige Male in den beiden Stadtteilen unterwegs war, wird sofort entscheiden können, ob ein Gebiet eher zu Eimsbüttel oder Stellingen gehört. Dies liegt nicht nur an der unterschiedlichen Nutzung (Wohngebiet mit Einzelhandel in Eimsbüttel und Wohngebiet mit produzierendem Gewerbe in Stellingen) sondern auch an der historisch gewachsenen atmosphärischen Differenz. Stellingen gehört erst seit 1937, Eimsbüttel bereits seit 1894 zu Hamburg. Während Stellingen unter dänischer Herrschaft stand, lebten in Eimsbüttel hauptsächlich Hamburger, welche sich in frühen Zeiten Landhäuser kauften und zu Zeiten der Erbauung der Speicherstadt Wohnungen als Ausweichquartiere mieteten.
Die historischen Details sind jedoch von geringerer Relevanz, als dass die beiden Stadtteile zusammen gewachsen sind, und an der Nahtstelle bleibt eine Narbe: Die Stadtteilgrenze. Dieses körperliche Merkmal wirkt sich in Form von Atmosphäre und Anziehungskraft auf Besucher und Anwohner aus.  

Eimsbüttel / Stellingen

ehemalige Stadtgrenze



Minzgeschmack - Dein Stadtteil braucht dich