Sonntag, 2. Dezember 2012


Die Narben der Stadt -
sind Orte, an denen Stadtgrenzen verschoben, Stadtteile angewachsen, Bebauungen verschwunden sind.

Benachbarte Stadtteile fühlen sich für den Besucher oft komplett unterschiedlich an. Ein gutes Beispiel hierfür sind der Szene-Stadtteil Eimsbüttel und das benachbarte Stellingen. Jeder, der schon einige Male in den beiden Stadtteilen unterwegs war, wird sofort entscheiden können, ob ein Gebiet eher zu Eimsbüttel oder Stellingen gehört. Dies liegt nicht nur an der unterschiedlichen Nutzung (Wohngebiet mit Einzelhandel in Eimsbüttel und Wohngebiet mit produzierendem Gewerbe in Stellingen) sondern auch an der historisch gewachsenen atmosphärischen Differenz. Stellingen gehört erst seit 1937, Eimsbüttel bereits seit 1894 zu Hamburg. Während Stellingen unter dänischer Herrschaft stand, lebten in Eimsbüttel hauptsächlich Hamburger, welche sich in frühen Zeiten Landhäuser kauften und zu Zeiten der Erbauung der Speicherstadt Wohnungen als Ausweichquartiere mieteten.
Die historischen Details sind jedoch von geringerer Relevanz, als dass die beiden Stadtteile zusammen gewachsen sind, und an der Nahtstelle bleibt eine Narbe: Die Stadtteilgrenze. Dieses körperliche Merkmal wirkt sich in Form von Atmosphäre und Anziehungskraft auf Besucher und Anwohner aus.  

Eimsbüttel / Stellingen

ehemalige Stadtgrenze



Minzgeschmack - Dein Stadtteil braucht dich

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